Aus der Balinesischen Schöpfungsgeschichte: "Am Anfang stand der Wille des Einen Viele zu sein, und er gestattete einem Teil von sich als Viele in Erscheinung zu treten um unterschiedliche Erfahrungen gleichzeitig zu machen."
Das ist die klarste Beschreibung des Menschen als Teil des Göttlichen (des Schöpfers), die ich kenne - noch deutlicher als in der biblischen Schöpfungsgeschichte (aus Gen. 1,27: "Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn."), weil in der Bibel wird von einem Abbild gesprochen, während die Balinesische Version ganz klar von einem Teil von Ihm spricht. Das bedeutet jedoch in beiden Beschreibungen, dass wir von Anfang an die göttliche schöpferische Macht in uns tragen.
Im Zuge des Inkarnierens gehen unsere Seelen (die "Vielen") durch den Schleier des Vergessens, wodurch sie den Raum für die "unterschiedlichen Erfahrungen", die sie machen wollen, frei machen - in der ursprünglichen Allwissenheit als "Teil von sich" wären solche Erfahrungen ja nicht möglich.
Und hier fängt der Erfahrungsprozess, den wir Leben nennen, für unser Dreigestirn Seele - Geist - Körper an. Am Anfang haben wir als körperliche Wesen unsere Seele, die sich diesen unseren Körper als Vehikel für ihre Erfahrungsreise ausgesucht hat, und diesen belebt. In der nächsten Bewusstseinsstufe bewohnt unsere Seele unseren Körper aktiv, d.h. sie beginnt ihren Seelenplan, den sie vor der Inkarnation ausgesucht hat, umzusetzen. Ziel der nächsten Entwicklungsstufe ist zu begreifen, dass wir Seele sind, göttliches Bewusstsein, das sich als Mensch erfährt - und damit die ursprüngliche Idee des "Einen" zu erfüllen.
Und wenn Du das jetzt konsequent fertig denkst, kommt bald die entscheidende Erkenntnis: Den Schöpfer findest Du niemals im Außen, er ist in Dir - Du bist eins mit ihm!
In jedem Menschen lebt eine stille Sehnsucht – ein leises Wissen, dass es mehr gibt als das Sichtbare, mehr als das, was wir denken, fühlen oder tun. Es ist die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, nach etwas, das uns zutiefst berührt, ohne dass wir es erklären können. Wir suchen es in Religion, in der Natur, in der Liebe, in der Stille. Manche nennen es das Göttliche, andere die Quelle, das Eine, das Sein, Gott oder einfach nur Leben. Doch trotz dieser Sehnsucht und des inneren Wissens erleben sich viele von diesem Größeren getrennt – entfremdet vom Leben, abgeschnitten vom Sinn, leer trotz äußerem Erfolg. Warum? Weil wir an eine Trennung glauben, die es in Wirklichkeit nie gegeben hat.
Die Illusion der Trennung entsteht im Geist – im Denken, im Ego, im Konzept des "Ich". Schon früh in unserem Leben lernen wir, uns als getrenntes Wesen zu erleben: getrennt von anderen, von der Natur, vom Leben und letztlich auch vom Göttlichen. Wir glauben, ein einzelnes „Ich“ zu sein, das etwas werden, etwas leisten oder sich verbessern muss, um ganz zu sein.
Diese Grundannahme erschafft eine Realität des Mangels. Ein Gefühl von "nicht genug", von Suche, von Verlorenheit. Und doch: Dieses Gefühl ist nicht die Wahrheit – es ist ein Schleier. Ein Schleier, der das Licht dessen verdeckt, was wir in Wahrheit sind: ungetrennt, verbunden, göttlich in jedem Aspekt unseres Seins. Die Trennung existiert nur in der Vorstellung. In der Tiefe Deines Seins warst Du nie getrennt.
Viele spirituelle Wege beginnen mit der Suche. Das ist menschlich und heilig zugleich. Doch irgendwann dürfen wir erkennen: Das, was wir suchen, war nie außerhalb von uns. Es war nie fern. Das Göttliche ist nicht etwas, das Du erreichen musst. Es ist das, was Dich atmet, das, was Dich überhaupt erst ermöglicht. Es ist in Dir, durch Dich, als Dich.
Du bist nicht auf dem Weg zu Gott. Du bist der Weg. Du bist die Tür. Und Du bist das, was hinter der Tür wartet. Diese Erkenntnis ist keine Idee. Sie ist ein lebendiges Erleben – oft still, oft jenseits von Worten. Sie geschieht, wenn der Verstand stiller wird und das Herz sich erinnert.
Wir müssen nicht lernen, göttlich zu sein. Wir müssen uns nur erinnern, dass wir es sind. Und diese Erinnerung ist kein intellektueller Vorgang – sie geschieht durch Innenschau, durch Hingabe, durch die Bereitschaft, alles Falsche loszulassen: die alten Rollen, die starren Überzeugungen, die Schutzmauern um unser Herz.
Die Erinnerung an das Göttliche in uns erwacht, wenn wir still werden. Wenn wir aufhören zu kämpfen. Wenn wir uns dem Moment hingeben – ganz, nackt, ohne Konzepte. Dann erkennen wir, dass das Göttliche nicht irgendwo beginnt. Es beginnt genau hier – im Atem, im Blick, in der Stille.
Wenn die Illusion der Trennung zerfällt, geschieht kein lauter Knall. Es ist eher wie ein leises Heimkommen. Ein tiefes, ruhiges Erkennen: Ich bin getragen. Ich bin verbunden. Ich war nie allein.
Dieses Erkennen verändert alles – nicht unbedingt im Außen, aber im Innersten Deines Erlebens. Du musst nichts mehr beweisen. Du kämpfst nicht mehr um Liebe. Du funktionierst nicht mehr, um zu genügen. Du bist – und das genügt.
Aus diesem Sein heraus entstehen echte Begegnung, tiefer Friede, stille Freude. Und auch Mitgefühl – für Dich selbst, für andere, für die Welt.
Wenn Du bis hierher gelesen hast, ist vielleicht etwas in Dir berührt worden – eine leise Erinnerung an Deine wahre Natur. Vielleicht bist Du bereit, den Schleier der Trennung zu durchschauen. Vielleicht möchtest Du tiefer eintauchen, Dich erinnern, wer Du wirklich bist – jenseits aller Geschichten, jenseits aller Rollen.
Du bist eingeladen. Nicht zu einem neuen Konzept. Sondern zu Dir selbst. Du bist nie getrennt gewesen. Du warst nur für einen Moment eingeschlafen.
Willkommen zurück.
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